10 Jahre MeterPan

Rekordzahlen auf der Meetering 2025

Erhellend, praxisnah, zünftig: Der Kongress „Meetering – Treffpunkt Messwesen 2025“ der MeterPan GmbH und die eingebettete Feier zum zehnjährigen Bestehen des Norderstedter Smart Metering-Spezialisten begeisterte durch ein Feuerwerk an Highlights und einen vielseitigen Info-Mix. Mehr als 200 Personen aus ganz Deutschland nahmen in Hamburg teil, davon ein Großteil aus Stadtwerken, die noch nicht MeterPan-Kunde sind. Das Konferenzprogramm adressierte alle Themen, die 2025 zum Schicksalsjahr für die Metering-Branche machen: insbesondere die bis Ende dieses Jahres zu erfüllende 20-Prozent-Rollout-Quote und den Schwenk vom Mess-Rollout der Smart Meter Gateways hin zum Steuerungs-Rollout. Gastgeber MeterPan präsentierte sich einmal mehr als Lösungsanbieter, der in seiner MaaS-Plattform und dem neuen NetzCockpit für diese Anforderungen längst gerüstet ist. Erstmals bereicherten Hardware-Aussteller die mittlerweile traditionelle Veranstaltung. Am Abend genossen alle Gäste die ausgelassene Jubiläumsfeier in der Astra St. Pauli Brauerei in Hamburg. „Es waren zwei in jeder Hinsicht großartige Tage“, resümierte Geschäftsführer Steffen Heudtlaß. „Die überwältigende Resonanz zeigt: MeterPan wird heute bundesweit als führender Lösungsanbieter wahrgenommen.“

Steffen Heudtlaß, Geschäftsführer der MeterPan, begrüßt zur Veranstaltung
Dr. Jan Peter Sasse, Bundesnetzagentur

Dr. Jan Peter Sasse von der Bundesnetzagentur (BNetzA) berichtete über den unbefriedigenden Stand beim Rollout intelligenter Messsysteme (iMSys) in Deutschland: Bekanntlich müssen alle Messstellenbetreiber (MSB) bis Ende dieses Jahres 20 % aller Messstellen bei Letztverbrauchern mit 6.000 bis 100.000 kWh inkl. § 14a-Verbrauchseinrichtungen mit iMSys ausstatten. Auf Kurs befänden sich nur große MSB (durchschnittlich 16 % Rolloutquote). Dramatisch sei die Situation bei kleinen (4 %) und sehr kleinen MSB (2 %). Dr. Sasse empfahl, sich zur Zielerreichung zu Rolloutkonsortien zusammenzuschließen, die dann als ein MSB bewertet würden. Wenn die einschlägigen Anforderungen – auch in Bezug auf die Steuerung – nicht erreicht werden, drohen Zwangsmaßnahmen, im schlimmsten Fall die Übernahme des Messstellenbetriebs durch den Auffangmessstellenbetreiber.

Insbesondere Georg Baumgardt war es vorbehalten, der Branche das Zuckerbrot zu präsentieren: in Form marktfähiger, sofort nutzbarer Lösungen von MeterPan und des erfolgreichen Praxisbetriebs auch bei CLS-Lösungen im Kontext von Schalthandlungen im Netz. „Wir sind bestens auf die Zukunft vorbereitet“, lautete eine wichtige Botschaft Baumgardts. Die wachsende Kundenzahl dokumentiert das Vertrauen der Branche in MeterPan. Ende 2024 standen 110 GWA-Kunden zu Buche – und dabei wird es nicht bleiben.

Eindrucksvoll geriet auch Baumgardts Live-Präsentation des MaaS-iNC-Netzcockpits. Innerhalb weniger Minuten erstellte er auf Basis von in MaaS bereits vorhandener Daten eine Netztopologie einer Siedlung in einer geografischen Karte. Inklusive Hausanschlüsse, Kabelverteilerschränken und Ortsnetzstationen waren alle relevanten Netzentitäten mitsamt den technischen Parametern abgebildet – zudem Mess- und Steuerungstechnik im Feld. Auf dieser Basis lassen sich auf einfache Art und Weise nicht nur Grenzwerte überwachen und drohende Netzengpässe identifizieren, sondern auch Regelungsbefehle erzeugen und an den Steuerbox-Admin übergeben.

Reinhard Rümler von PricewaterhouseCoopers eröffnete den MeterPan-Kongress mit einer für viele überraschenden Information: Andere europäische Länder, die den Rollout von smart Metern schon längst absolviert haben, orientieren sich nun am technologischen Ansatz in Deutschland. In den Niederlanden stehe eine Ausschreibung über rund 8 Mio. Smart Meter Gateways an. Auch dort soll die hochsichere Infrastruktur installiert werden, um den Wildwuchs an dezentralen Erzeugungsanlagen orchestrieren zu können.

Stefan Schmidt-Kolberg von skando energie, wettbewerblicher Messstellenbetreiber, widmete sich der Frage, warum und wie Gewerbekunden von Verbrauchstransparenz profitieren können. Nicht der Preis, sondern der Verbrauch und eine energetische Optimierung der Betriebsabläufe seien für Endkunden der einfachste und sinnvollste Ansatz, Energiekosten einzusparen, lautete seine Botschaft.

Stefan Baasner von der m2g Consult GmbH räumte mit dem Vorurteil auf, dass dynamische Tarife sich nicht lohnen und niemand diese haben will. Das hänge einerseits vom Anbieter ab, aber insbesondere von der Charakteristik der Kundengruppen. „Je mehr steuerbare Verbrauchseinrichtungen eine Kundengruppe hat, desto höher ist das Potential, durch dynamische Tarife Geld zu sparen“, sagte Baasner. Hausbesitzer hätten grundsätzlich höheres Potential, wie er an einem Beispielhaushalt zeigte.

Frank Hirschi vom Beratungshaus HORIZONTE Group machte darauf aufmerksam, dass sich das Verteilnetz mit der Zunahme eingespeisten grünen Stroms zum „Einsammelnetz“ wandele. Wie sollten lokale Netzbetreiber dem begegnen, das Netz ausbauen oder steuern? Der Infrastruktur-Rollout sei ganzheitlich zu betrachten, so Hirschi. „Smart Meter, Steuerbox, intelligente Ortsnetzstationen und Co. sind mit einer modernen IT-Architektur abzubilden und helfen dabei, den Netzausbau effizient zu gestalten.“ Und weiter: „Bei der Ableitung von Prozessen und der Etablierung der IT-Architektur – und natürlich beim Einkauf – können kleinere Netzbetreiber in Kooperation Synergien heben und sich gegenseitig unterstützen.“

Dr.-Ing. Simon Köppl von der Consolinno Energy GmbH machte deutlich, wie nützlich ein Home Energy Management System (HEMS) für die Eigenverbrauchsoptimierung und die Nutzung dynamischer Tarife für Endkunden sei. Durch die Nutzung von Flexibilitäten ließen sich aber auch die Netzausbaukosten spürbar drosseln.

Erstmalig in 2025: Hardware-Ausstellung
Abendveranstaltung zum 10-jährigen Jubiläum – Astra St. Pauli Brauerei

Mittlerweile Stammgast auf der Meetering: Jan-Hendrik vom Wege, Rechtsanwalt und Partner bei Becker Büttner Held, der diesmal über die Inhalte und Auswirkungen der MsbG-Novelle 2025 berichtete. Dabei ging er vor allem auf die Erweiterung des Smart Meter-Rollouts zum Smart Grid-Rollout und die damit verbundene neue regulatorische Systematik ein. Beispielhaft erläuterte vom Wege die Pflichten und Auswirkungen der neuen jährlichen Testpflicht der Steuerbarkeit von Anlagen zur Erzeugung oder Speicherung von elektrischer Energie. Ferner stellte der Energierechtsexperte die neuen Preisobergrenzen und die neuen Rolloutquoten für den Mess- und Steuerungs-Rollout vor. Gesamtfazit: Der Fahrplan für den Rollout wird noch ehrgeiziger. Bei Nichterreichen der Ausbauziele können Zwangsgelder und der Verlust der Zuständigkeit für den Messstellenbetrieb drohen. Juristen werden weiterhin benötigt.

Rollout-Beschleunigung durch Smart Metering Light, sprich per Datentransport jenseits des Smart Meter Gateways? Mit diesem in der Fachwelt heiß diskutierten Thema befasste sich Marcel Linnemann von der items GmbH & Co. KG, der sich als Branchenanalyst eine große Fan-Gemeinde (knapp 18.000 Follower auf Linkedin) aufgebaut hat. Linnemann erläuterte die vielfältigen Vorteile, die es gäbe, wenn heute schon jeder Zählpunkt in Deutschland fernabrufbar wäre. Die Realität sehe jedoch anders aus: „Die Energiewirtschaft dreht sich in einer Endlosschleife von Novellen, ohne Geschwindigkeit aufzunehmen“, kritisierte Linnemann. „Notwendig wäre eine Differenzierung zwischen abrechnungs- und steuerungsrelevanten Daten.“ Die Regulatorik enge den Begriff Smart Metering zu sehr ein. Der Gesetzeber sei gefragt. Aus den gemachten Erfahrungen schöpft Linnemann auch Hoffnung: „Nach der Novelle ist vor der Novelle!“

Marc-Oliver Gries und Martin Schäning von den Stadtwerken Norderstedt berichteten unverblümt über die alltäglichen Herausforderungen der iMSys-Rollout-Praxis. Der laufende Smart-Meter-Rollout werde durch manches Sandkorn im Getriebe (z.B. Rollout-Planung im ERP-System, unvollständige Daten, ständig Änderungen der Rahmenbedingungen) gehemmt, was die Prozesse stocken lasse und zusätzliche Kosten verursache. Obwohl die Norderstedter mit ihrer umfangreichen Rollout-Erfahrung vergleichsweite gut dastehen, sprachen Gries und Schäning vom „Arbeiten am offenen Herzen“.

Am Ende der wie immer perfekt organisierten Veranstaltung blickte man in allseits zufriedene Gesichter. Gastgeber MeterPan registrierte bei der vierten Meetering-Auflage eine neue Rekordbeteiligung. Die Kombination der Meetering-Konferenz mit der Jubiläumsfeier erwies sich als brillanter Schachzug. Wer neu dabei war, lernte die ganze DNA von MeterPan in kürzester Zeit so richtig kennen. Und die Gäste aus nah und fern reisten mit dem guten Gefühl heim, dass es mit MeterPan einen Dienstleister gibt, der das immer komplexer werdende Metering- und nun auch Steuerungsthema fest im Griff hat und die Branche kurzfristig unterstützen kann.

Viele der 2025 anwesenden Gäste dürften sich den nächsten Meetering-Termin bereits im Kalender freihalten: 18. und 19. Februar 2026 in Hamburg.